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Andere frühe Bodenfräsen


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Um 1845 schrieb ein englischer Anwalt namens Hoskyns: „Es erscheint ineffizient, die Drehkraft der Dampfmaschine zum Ziehen eines Pfluges zu nutzen; es wäre besser, den Boden mit rotierenden Werkzeugen zu kultivieren.“

Im Jahr 1849 patentierte James Usher aus Edinburgh, Großbritannien, diese dampfbetriebene Bodenfräse. Er verfügte über drei Räder (zwei davon angetrieben) und fünf Reihen Bearbeitungswerkzeuge.


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András Mechwart (links im Bild) aus Ungarn konstruierte dieser dampfbetriebenen Bodenfräse im Jahr 1894. Leistung 18 PS, Gewicht 20.000 kg. Arbeitsbreite 150 cm bei max. 33 cm Tiefe. Der Traktor wurde von Ganz & Co. in Budapest, Ungarn, hergestellt.


Ábrahám Ganz (1814 - 1867)
Der in der Schweiz geborene Ábrahám Ganz kam im August 1841 nach Ungarn, um sich um eine Stelle bei der neuen Pest Zylindermühlen-Gesellschaft zu bewerben, die gerade ihre neuen Motoren und Metallfräsmaschinen installieren sollte. Als neuer Werksleiter führte Ganz das „Doppel-Gießen“ für die Oberflächenbeschichtung der Mahlwalzen ein. Seine technischen Erfindungen erlangten Anerkennung und er gründete bald eine eigene Eisengießerei. Im Jahr 1867 produzierte sein Werk, ausgestattet mit sieben großen Öfen und 150 Endbearbeitungsmaschinen, mehr als 100.000 Eisenbahnräder und Hunderte von Mahlgeräten. Voller Verzweiflung über familiäre Probleme beging Ganz Ende des Jahres Selbstmord. Die Leitung seiner Fabrik übernahm András Mechwart, der das Unternehmen zu Weltruhm führte.

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Mechwart konstruierte auch ein leichteres Modell, das von einem Bànki-Paraffinmotor angetrieben wurde und 12 PS bei 420 U/min leistete. Das Gewicht betrug nur 3300 kg und es wurde ebenfalls von Ganz & Co. hergestellt. Beide Modelle verwendeten eine Art Pflugmesser als Bearbeitungswerkzeuge.


András Mechwart (1834 - 1907)
Eine der prominentesten Persönlichkeiten der ungarischen Industriegeschichte wurde im bayerischen Schweinfurt geboren. Andreas Mechwart erlangte sein Diplom als Ingenieur in Augsburg und arbeitete ab 1855 als Ingenieur in Nürnberg. 1859 lud ihn Ábrahám Ganz nach Ungarn ein und er wurde Ganzs oberster Werksleiter. Nach Ganzs Tod leitete Mechwart 25 Jahre lang als Geschäftsführer das Ganz-Werk. Er war ein herausragender technischer Innovator und Experte für Wirtschaft, und durch seine großartigen Entwicklungen und Modernisierungen entwickelte sich das Unternehmen zu einem Weltklasseunternehmen. Um die Jahrhundertwende entwickelte sich die Fabrik mit 60 Mitarbeitern zu einem riesigen Unternehmen mit 6000 Mitarbeitern.
Mechwart war Mitautor zahlreicher Erfindungen. Zwei seiner wichtigsten Patente betreffen die Walzenmühle und den Kreiselpflug. Am Walzengestell, dem wichtigsten Teil der Mühle, ersetzte er die Porzellanwalzen durch Hartgusswalzen, die das Getreide wesentlich feiner mahlen. „Mechwarts Hartguss-Walzenmühle“, erbaut im Jahr 1875, brach den gereinigten und entfetteten Weizen in acht oder neun aufeinanderfolgenden Phasen nach und nach in kleinere Stücke. Anschließend wurden die Körner nach Größe und spezifischem Gewicht sortiert und die reinen Körner zu weißem, kleifreiem Mehl gemahlen (Mechwarts Walzenmühle ist im Deutschen Museum ausgestellt). Die Mühlen wurden in mehrere Länder exportiert. Bis 1907 wurden mehr als 30.000 Walzenmühlen hergestellt. Durch den Export dieser Massenwalzwerke in die ganze Welt wurde der Ruf der ungarischen Mühlenindustrie entscheidend gefestigt.
Auch sein Kreiselpflug war eine ausgezeichnete Konstruktion, aber seine sperrige Größe und sein beträchtlicher Preis behinderten seine allgemeine Verwendung. Mechwarts gesamtes Lebenswerk – seine Tätigkeit als Erfinder und Fabrikentwickler – hat die europäische Technikkultur geprägt.
Quellen: Ungarische Agentur für Investitions- und Handelsentwicklung und Ungarisches Patentamt.

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Der mit Petroleum betriebene Mechwart-Fräse in einer noch leichteren (?) Version, gezeigt im Deutschen Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim.


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Landbau-Motor, Patent Köszegi, ab 1905 in Ungarn gebaut. Der Erfinder war der Ungar Karol Köszegi, dessen Ziel es war, mit dieser neuen Anbaumethode die Brotkosten um 70 % zu senken. Angetrieben wurde die Bodenfräse von einem 70 PS starken Vierzylinder-Kämper-Motor, der mittels Druckluft gestartet wurde. Ab 1909 wurde der Landbau-Motor, Patent Köszegi, vom Motorenhersteller Kämper in Berlin hergestellt.


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Ab 1909 wurden weitere Prototypen des Landbau-Motors, Patent Köszegi, vom Motorenhersteller Kämper in Berlin hergestellt. Der Motor war im 90-Grad-Winkel zum Traktor angebracht, der Antrieb sowie der Antrieb der Deichsel erfolgten über Ketten. Im Jahr 1912 wurden die Patente für diesen Traktor von Lanz aus Mannheim, Deutschland, gekauft.


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Der Landbaumotor Lanz, System Köszegi, wurde ab 1912 von Lanz in Mannheim, Deutschland, gebaut. Er verfügte über einen 80 PS starken 4-Zylinder-Benzinmotor und einen hydraulischen Hub für den Grubber. Es wog 4800 kg. Lanz modifizierte den Kämper-Traktor, sie platzierten den Motor auf einer Linie mit dem Traktor und ersetzten die Kettenantriebe durch Reibungskupplungen. Die ersten 20 Traktoren hatten noch Kämper-Motoren.


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L: Ein Landbaumotor Lanz, System Köszegi, der Sandboden bearbeitet.
U: Das Lanz-Fräswerk zur Bearbeitung sandiger Böden.

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Der Landbaumotor Lanz, System Köszegi-Version zur Torfmoorbearbeitung, von hinten gesehen.


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Funktionierender Lanz Landbaumotor mit Fräswerk, Historischer Feldtage Nordhorn 2017.
Bild: MHO, 12 Aug. 2017.


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Dies ist eine Bodenfräse von Universal-Landbau-Motor, angebaut an einen Berna-Traktor. Der Traktor wurde während und direkt nach dem Ersten Weltkrieg von der Motorwagenfabrik Berna AG in Olten, Schweiz, gebaut. Berna erlangte umfassende Kenntnisse für ihre Tourenwagen und Lastwagen.


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Das Faktotum.


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Comfräsch Raupen-Bodenfräse, gebaut von 1924 bis 1931 in Berlin. Comfräsch war ein Tochterunternehmen der Dürkopp-Werke AG in Bielefeld in Zusammenarbeit mit dem Vergaserhersteller Pierburg. Der Comfräsch war mit einem Vierzylinder-Dürkopp-Motor ausgestattet, der 50 PS bei 800 U/min leistete. Er wog 2800 kg. Der Comfräsch verfügte über einen motorbetriebenen mechanischen Hub für den Fräswerk. Dies könnte durch andere Anbaugeräte, z. B. einen Pflug, ersetzt werden. Der Traktor war für die Bewirtschaftung der deutschen Torfmoorgebiete konzipiert.

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