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Siemens Frästraktoren

Übersicht von Siemens Frästraktoren, 1912 bis 1930 gebaut von Siemens-Schuckert in Berlin

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Erste Prototype Siemens Frästraktor, entwickelt in Siemensstad (bei Berlin) in 1912, unter Leitung von Konrad von Meyenburg und Professor Holldack. Der Motor war einen quer aufgestellten amerikanischen Zweizylinder-Zweitaktmotor von Gray aus den USA. Kraftstoff Petroleum, 12 PS bei 700 U/min, Gewicht etwas über 1000 kg, Arbeitsbreite 150 cm. Der gleiche Traktor wurde auch mit einem Elektromotor gefertigt, wie gezeigt auf meiner Seite über Elektrisch angetriebenen Fräsen.

Ab 1913 wurden die amerikanischen Motoren ersetzt durch 25 oder 50 PS Kämper Benzinmotoren, parallel zur Fahrtrichtung aufgestellt.


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Diese erste Type von Gutsfräse wurde rund 1914/15 in Greifswald gebaut nach Anweisungen der Siemens-Schuckertwerke. Der Vierzylinder Benzinmotor kam vom Siemens Blockwerk. Bohrung 90 mm, Hub 150 mm und 25 PS Leistung.


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50 PS Siemens Frästraktor mit Benzinmotor, entwickelt in 1915, mit 200 cm Arbeitsbreite. Der Vierzylindermotor kam aus dem Siemens Blockwerk und leistete 60 PS, mit 120 mm Bohrung und 180 mm Hub. Der Traktor war ausgerüstet mit einem Starter auf Druckluft vorne am Motor, mit als Reserve einem Handstarteinrichtung auf der Seite des Motors, dazu verbunden mittels konischer Zahnräder. Aufgrund einer Richtlinienänderung in der Abteilung des Siemens Autowerks, die die Gutsfräsen herstellte, wurden nur vier Stück davon hergestellt.

Weitere Informationen zum Siemens & Halske Blockwerk und ihren anderen Fabriken finde Sie auf www.siemens-stadt.de.


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30 PS Siemens Gutsfräse G2 mit 130 cm Arbeitsbreite. Der Benzinmotor kam von Kämper und leistete 30 PS.

Während 1917/18 fertigte das Siemens Dynamowerk 35 PS Gutsfräsen. Diese wurden angetrieben von Viertaktmotoren vom Blockwerk, Modell D, mit 95 bzw. 146 mm Bohrung und Hub. Diese Motoren hatten einer Leistung von 44 PS bei 1700 U/min.


plaatje Siemens Gutsfräse G3, 1924-1928. Die Arbeitsbreite war 160 cm, Gesamtgewicht 2800 kg. Der Traktor hatte drei Vorwärtsgänge von 1,6, 2,2 und 3,8 km/h und einem Rückwärtsgang von 1,6 km/h. Das Fräswerk konnte 150 und 180 U/min machen, und hatte 54 Federzinken. Die Arbeitsbreite konnte bis 200 cm vergrößert werden, dann waren 78 Federzinken nötig. Zuerst gebrauchte Siemens hier einen Vierzylinder Viertaktmotor von Deutz-Oberursel, mit 38 PS bei 950 U/min auf Benzol. Der Motor konnte aber auch gespeist werden mit Benzin, Tetralit oder anderen Spirituosenmischungen. Wegen Motorprobleme wurden später Kämper-Motoren mit 35-40 PS gebraucht. Prospekte werben den Traktor als "30 PS G- oder Gutsfräse".

Der Fertigung vom G3 wurde 1928-1930 beendet, weil die ganze Fertigungskapazität gefragt war für die Kleinfräse K5. Dabei war der G3 auch nicht aufgewachsen gegen die schweren Bedingungen in Russland, wohin die meiste verschickt wurden.


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In 1926 wurden 4 Zweizylindermotoren mit 94 mm Bohrung und 140 Hub gefertigt für den Einbau im Siemens Bauernfräse. Die Motoren leisteten 20 PS bei 1500 U/min und wogen 197 kg. Eine der Vier wurde nach Ölbetrieb umgerüstet, mit einer Bosch Einspritzpumpe "AKRO" mit Speicherkolben. Diese Kraftstoffeinspritzvorrichtung stellte sich als erfolglos heraus, das gleiche gilt wahrscheinlich auch für den Traktor selbst: Er war unter Konstruktion seit 1923, aber ich habe in keiner Verkaufsliteratur eine Erwähnung davon gefunden.


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Siemens Großfräse G4, gefertigt 1929 - 1930. Gewicht 2600 kg. Antrieb mit einem Vierzylindermotor von Kämper, mit als Kraftstoff entweder Benzin oder Petroleum (Model G4P). Die Leistung betrug 35 PS bei 1050 U/min, der Traktor hatte Vorwärtsgänge von 1,6, 2,2 und 3,8 km/h und einen Rückwärtsgang. Arbeitsbreite der Fräse 160 cm, 48 Federzinken, 80 cm Durchmesser, 150 U/min für normales Fräsen (0,2 ha/h) und 180 U/min für oberflächiges Fräsen bei höherer Geschwindigkeit (0,5 ha/h).

Der Grund für die Umbenannung war, dass Getriebe, Fräswerk und mechanischer Hebevorrichtung verstärkt waren um den rauen Bedingungen in Russland gerecht zu werden, wo die Maschine zur Kultivierung von Sümpfen und Brachland genutzt wurde. Außerdem wurde der Vergaser des G4P speziell für die Verwendung von minderwertigem russischem Kerosin angepasst.


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Der Siemens G4 im Einsatz. Der Preis für diese Motorhacke betrug 1928 12.000 Reichsmark, einer der Gründe für den erfolglosen Verkauf und das Ende der Produktion im Jahr 1930. Ein weiterer Grund war, dass die Siemens-Maschinen für andere Zwecke als die Bodenbearbeitung nur sehr begrenzt einsetzbar waren.


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