Zum Beachten: diese Seite zeigt nur Maschinen mit Eigenantrieb, keine von Kabeln gezogenen Pflüge usw.
Siehe für andere Fabrikate meine andere Seite.

Siemens 50 PS elektrischer Frästraktor von 1912. Dieser Traktor wurde auch mit einem Verbrennungsmotor gebaut, siehe meine Siemens Frästraktoren-Seite.
Ein sehr frühes Modell mit 25 PS Elektromotor wurde dem Publikum gezeigt an der DLG-Ausstellung von 1914 in Hannover.

Früher Siemens 4 PS elektrische Bodenfräse, davon 1000 gebaut wurden. Der Kabelmast konnte problemlos auf andere Grundstücke ausgewechselt werden. Der Mast war 6 m hoch, das Kabel hatte eine Länge von 25 m und ermöglichte von jeder Mastposition aus die Bearbeitung eines 1200 m2 großen Feldes. Für den Transport des Mastes und der Stromkabel von einem Feld zum anderen stand ein Anhänger hinter der Bodenfräse zur Verfügung.

Wenn die Maschine nicht zu weit von der Stromversorgung entfernt war, konnte sie direkt an die Stromleitungen angeschlossen werden, die 120, 210, 380 oder 500 Volt Wechselstrom oder 110, 220, 440 oder 500 Volt Gleichstrom hatten. Siemens-Schuckert lieferte spezielle Haken, die sich automatisch schließen, um einen guten Kontakt zu gewährleisten.

Wenn der Abstand zwischen der Stromversorgung und dem Feld so groß war, dass durch den Widerstand des Kabels zu viel Strom verloren ging, wurde Hochspannung verwendet, 5000 Volt Wechselstrom oder mehr. Diese Lösung erforderte einen Transformator, um die Spannung auf die 1000 Volt Wechselstrom zu senken, die der 60-kW-Kabelpflugzieher benötigte.
Der Abstand zwischen Transformator und Zugmaschine war durch die Kabellänge von 300 m begrenzt. Bei einer Furchenlänge von 500 m bedeutete dies, dass von einem Anschlusspunkt aus 30 ha gepflügt werden konnten. Die Elektroschlepper hatten meist einen Benzinmotor an Bord, um den Antrieb von einem Feld zum anderen zu ermöglichen, wenn zwischen ihnen keine Stromanschlüsse vorhanden waren.



Siemens Elektro-Bodenfräse basierend auf der K5, Baujahr ca. 1928, mit dem Grunder-Seilsystem.

Bungartz U1E mit AEG-Elektromotor. Im Zweiten Weltkrieg war Treibstoff in Deutschland sehr knapp, weshalb Bungartz dort weitermachte, wo Siemens aufgehört hatte, mit Elektroantrieb für Traktoren zu experimentieren. Obwohl dieser Traktor nach 1945 gebaut wurde, kamen nach Kriegsende wieder Benzinmotoren zum Einsatz. Der Bungartz U1E wurde auf einer deutschen DLG-Ausstellung gezeigt. Das Kabel wurde am Traktor mechanisch aufgewickelt.
Die Maschine hatte zwei Geschwindigkeiten: 1,3 und 5 km/h. Die Motorleistung betrug 5 kW bzw. 6,8 DIN-PS.


Dieses Bungartz-Diagramm zeigt, dass mit nur 4 Stromsteckverbindungen und einem 100 m langen Kabel am Traktor ein 20 Hektar großes Grundstück bearbeitet werden könnte. Bei Verwendung eines weiteren 100-m-Verlängerungskabels waren für dieselben 20 Hektar nur 2 Anschlüsse erforderlich. Ich frage mich, wie viele Rundgrundstücke es in Deutschland gibt?
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